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VITA
1938 in Bielefeld geboren - aufgewachsen in Herford
ab 1949 Schüler des humanistisch-altsprachlichen Friedrichs-Gymnasiums zu Herford
seit 1952
Mitglied in evangelischen Schülerbibelkreisen/BK
1973 Diss.
Gebet und Beten lernen, Gütersloh 2004 i. R.
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Friedrich-W. Bargheer Von Düsseltal nach Altenbochum (1)
1974 habe ich mich um die Stelle eines FH-Lehrers i.K. für evangelische Religionspädagogik am seinerzeit noch Düsseldorfer Fachbereich III beworben - mit „Firmensitz“ im Stadtteil Grafenberg/Düsseltal. Wie üblich wurde ich von Studierenden und späteren Kollegen (Gert Blätgen, Hans Hübner, Walter Kalusche, Hermann-Adolf Stempel, Rolf Weinert und Hans-Alwin Wilcke) beäugt. Ich kam auf die Liste, und das Kuratorium hat der Berufung zugestimmt.
November ging’s los. Der gelernte Lehrer Kalusche hatte zum Start des Fachbereichs III: Theologie/Religionspädagogik - Tatsache, so stand das im Briefkopf! - mit viel Engagement Materialien für die Ausbildung von ReligionspädagogInnen, grad. konzipiert. Er suchte Verstärkung für Lehre und Praxis. Bis zur Übersiedlung nach Düsseldorf bin ich mit dem Familien-VW-Variant zwischen Landes- und westfälischer Provinzial-Hauptstadt (Münster) gependelt. Pkw war nötig wegen der Besuche in evangelisch-Reli-Klassen an Grund-, Haupt-, Real- und Berufsgrund-schulen in Düsseldorf und Umland. Für Frau und Kinder zuhause ohne Auto war das nicht so lustig. Walter Kalusche hatte, die Wuppertaler PH vor Augen, Ausbildung in schulischer Religionslehre sachgerecht als Zusammenhang von Praxis, Fachdidaktik und (erziehungs)wissenschaftlicher Grundlegung formatiert.
Ich habe spät mitbekommen, auf wie unsicherem Boden, staats-kirchen- und hochschulrechtlich, der Fachbereich stand - anders als zum Beispiel die in Bayern und BaWü. - Es konnte auf Dauer in NW nicht gut gehen mit dem auf Reli an Schulen zugeschnittenen Studiengang. Und auf diesen Sand habe ich damals nichts ahnend beruflichen Werdegang, Hauskauf, Umzug der Familie und Lebensplanung gebaut…
Nicht meckern! Es ist ja, mit ein paar Umwegen, „gutgegangen“.
(2)
März 1986 - kurz „vor Tschernobyl“ - war es so weit. Vier Fachbereiche zogen auf dem Campus in Altenbochum zusammen - eine Bereicherung auf Wechselseitigkeit: Wenn es dies neuartige, vor 40 Jahren gegründete, Format von Universität namens „Fachhochschule“ nicht gäbe - man müsste es erfinden. Jedenfalls für den Typ Sozialwesen-FH. Hier fehlen, dem Stiftungszweck geschuldet, die naturwissenschaftlich-technischen Fakultäten; aber sonst ist „alles da“ - jeweils in der Perspektive des Sozialwesens: Philosophie als Sozialphilosophie und -anthropologie, Medizin als Sozialmedizin, Politik als Sozialpolitik, Pädagogik als Sozialpädagogik und so fort. Das Technische ist, als IT, heute sowieso unverzichtbar. Theologie kommt an solch einer FH in kirchlicher Trägerschaft, perspektivisch zugeschnitten auf kirchliche Praxis und gesellschaftliche Relevanz, mit „Praktischen“ Teildisziplinen wie Diakonik, Religions- und Gemeindepädagogik ins Spiel. Nicht ohne biblische, ethische und anthropologische Grundlegungen.
Verknüpfung unterschiedlicher Fachrichtungen bringt Gewinn für Studierende wie Lehrende. Profs der Theologie würden als nicht so richtig „anschlußfähig“ auffallen, wenn sie ihr Geschäft in „splendid isolation“ von den anderen Wissensgebieten und Praxisfeldern betreiben und ihre „Muse“ immer noch für „im Kern gesund“ halten würden. So etwas läuft überhaupt nicht mehr, wo sich Kirche und Theologie im Zuge des sozial-kulturellen Wandel zur großen Baustelle entwickeln …
Immerhin: Aus dem Nachkriegs-Desiderat des heute unabdingbaren interdisziplinären „Gesprächs ‚Theologie/Humanwissenschaften’“ ist „hier bei uns“ etwas - okay: ein bißchen was - geworden. Happy end!
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